Bis heute ist mir die Folge des Literarischen Quartetts im Gedächtnis, in der „Mein Herz so weiß“ von Javier Marías einhellig als Meisterwerk gepriesen wurde. Das sollte schon etwas heißen, kennzeichnete sich das Quartett doch vor allem durch die häufig hitzig geführten, dabei aber (für mich heute) stets interessanten und anspruchsvollen Streitgespräche bzgl. Buch X … Buchrezension: Javier Marías – Mein Herz so weiß: Von geschmeidigen Schlangen und einer trampelnden Horde weiterlesen
Kategorie: Buchrezensionen
Buchrezension: Frank Jordan – Der Fonds: Kein Fall für Schlafschafe
Heutzutage auf Schriftsteller, insbesondere Romanciers, zu stoßen, die sich dem seit nunmehr vielen Jahren immer exzessiver verdichtenden Gratismut-Zeitgeist widersetzen und unbeirrt den Finger in die Wunde legen, ist schwierig. Jene, die ihr offenkundiges Talent ihrer ethisch-moralischen Grundhaltung, ihrem Gewissen, und nicht (des Abkassierens wegen) der jeweils vorherrschenden Staatsdoktrin unterordnen, wohl wissend, im einflussreichen, „großen“, größtenteils … Buchrezension: Frank Jordan – Der Fonds: Kein Fall für Schlafschafe weiterlesen
Buchrezension: Heinrich Böll – Die verlorene Ehre der Katharina Blum: Durchschnittlich
Ich sage es offen heraus: Ich persönlich hatte mir von einem Literaturnobelpreisträger mehr erwartet, sowohl inhaltlich als auch sprachlich. Das Buch (im Übrigen das Werk von Böll, welches sich am häufigsten verkaufte) hat zweifelsohne seine starken Momente, v.a. dann, wenn Böll versucht, den Leser anhand nachvollziehbarer Emotionen in seinen Bann zu ziehen. Leider geschieht das … Buchrezension: Heinrich Böll – Die verlorene Ehre der Katharina Blum: Durchschnittlich weiterlesen
Buchrezension: Stefan Zweig – Schachnovelle: Hier fiebern selbst Desinteressierte mit…
...wenn sich in diesem zeitlosen Klassiker der, wie es scheint, nur zum Schachspielen geborene Mirko Czentovic, seines Zeichens Schachweltmeister, mit dem traumatisierten Zwangsschachneurotiker Dr. B ein packendes Duell der Extraklasse liefert. Unterschiedlicher könnten sich die beiden Herren in der Erlangung ihrer Talente kaum sein. Sorgfältig erzählt Dr. B dem Ich-Erzähler zuvor von seiner markerschütternden Vergangenheit. … Buchrezension: Stefan Zweig – Schachnovelle: Hier fiebern selbst Desinteressierte mit… weiterlesen
Buchrezension: Ludwig von Mises – Die Gemeinwirtschaft: Ludwig von Mises…
...wäre heute 136 Jahre alt geworden. Ich schreibe eine Glückwunschkarte: „Herzlichen Glückwunsch zum 136. Geburtstag, lieber Ludwig. Würde Sie doch nur wenigstens jeder hunderttausendste Deutsche lesen. Dann kapierte vielleicht der eine oder andere, dass das, was augenblicklich zum fünfunddrölfzigsten Male ausprobiert wird, von Ihnen bereits in den 1920er und 1930er Jahren stichhaltig widerlegt wurde. Als … Buchrezension: Ludwig von Mises – Die Gemeinwirtschaft: Ludwig von Mises… weiterlesen
Buchrezension: Max Frisch – Biedermann und die Brandstifter: In der Tat ein Lehrstück ohne Lehre…
...jedenfalls keine, die sich die Mehrheit indoktrinierter Bürger zu Herzen nehmen würde, wie die objektive Realität beweist. Ein passender Untertitel hätte einst auch „Ein Lehrstück, auf deren Lehre flächendeckend gepfiffen werden wird” lauten können. Der Haupttitel des frisch'schen Klassikers „Biedermann und die Brandstifter” hingegen könnte mittlerweile auch „Schlafmichelschaft anno 2017” heißen. Die Prophezeiungen, Antworten, Analysen … Buchrezension: Max Frisch – Biedermann und die Brandstifter: In der Tat ein Lehrstück ohne Lehre… weiterlesen
Buchrezension: George Orwell – Farm der Tiere: Von Schweinen regiert. Treffend.
Das Schreiben von Fabeln, in denen Tiere die Rollen und Charaktereigenschaften von Menschen übernehmen, ist seit rund 5000 Jahren ein bewährtes Mittel zur Kritik an unsäglichen Zuständen, welche sich wiederum durch Herrschaft von Menschen über Menschen (bzw. den Aberglauben an deren Notwendigkeit) ergeben. „Farm der Tiere“ von George Orwell ist ein zeitloser Klassiker und nicht … Buchrezension: George Orwell – Farm der Tiere: Von Schweinen regiert. Treffend. weiterlesen
Buchrezension: Ayn Rand – Philosophie. Wer braucht das schon? – Ein analytisch-logisches Juwel
Dank Philipp Dammer liegt dieses großartige Buch von Ayn Rand nun auch in deutscher Sprache vor. Es handelt sich dabei um eine wahre Fundgrube kostbarer und schrittweise aufeinander aufgebauter Gedankengänge, die wiederum, wie bereits in der Produktbeschreibung dargelegt, ein weites Themenspektrum abdecken. Ayn Rand ist mit Abstand eine der scharfsinnigsten Analytikerinnen des 20. Jahrhunderts. Bestechend … Buchrezension: Ayn Rand – Philosophie. Wer braucht das schon? – Ein analytisch-logisches Juwel weiterlesen
Buchrezension: Michel Houellebecq – Unterwerfung: Nur ein weiteres Stückchen Zeitgeist und Entklärung – erzählerisch verpackt
Ich hätte auf mein Bauchgefühl, d.h. innere „Unsinnsdetektoren“ hören sollen. Wenn sich mittlerweile nämlich die – traurigerweise muss es so deutlich gesagt werden – Einheitsbrei-Mainstream-Medien in ihrer gleichgeschalteten Lobhudelei schier überschlagen, was die Qualität eines „politischen Buches“ betrifft, so ist das i.d.R. ein Indiz dafür, dass es sich um nichts anderes als die völlig unriskante, dabei aber … Buchrezension: Michel Houellebecq – Unterwerfung: Nur ein weiteres Stückchen Zeitgeist und Entklärung – erzählerisch verpackt weiterlesen
Buchrezension: Manfred Kleine-Hartlage – Warum ich kein Linker mehr bin: Empfehlenswerte Demontage »linker« Ideologie
Insgesamt eine empfehlenswerte, kurzweilige und demaskierende Lektüre, die mich in weiten Teilen an meine eigene Vergangenheit als „Linker“ erinnerte und in diesem Zusammenhang an die vielen unterschiedlichen Denkfehler, welche v.a. durch das Nicht-wahrhaben-wollen der Realität zustande kommen. Die Realität zeigt ferner, dass sich viele „Linke“ umso fanatischer in ihren Glaubenssätzen dogmatisieren, je offensichtlicher sich die … Buchrezension: Manfred Kleine-Hartlage – Warum ich kein Linker mehr bin: Empfehlenswerte Demontage »linker« Ideologie weiterlesen