Propagandisten statt Lehrer in jedem Jahrzehnt

Oder: Indoktrination statt Begleitung zum selbstständigen Denken.

Die kürzlich von Oliver Gorus geschilderten und meines Erachtens sehr gelungenen Ausführungen unter dem Titel »Kein Ende der Welt« inspirierten mich zum Schreiben dieses Beitrags, nachdem ich anhand des dortigen Rückblicks an meine eigene Schulzeit erinnert wurde, die viele Parallelen zur Schulzeit des freiheitsfunkenden Kollegen aufweist. Würde ich auf einem Portal wie »Freiheitsfunken« dazu anregen, ein jeder Kolumnist möge von einigen »Greatest Hits« aus dem zurückliegenden Indoktrinationsprogramm des einstigen zwangsbeschulten, jungen Selbst berichten, wäre ich mir sicher, die Parallelen wären auch fürderhin frappierend. »Zufälligerweise«, versteht sich. Allerdings gibt es in meinem Fall einen nicht unwichtigen Unterschied im Vergleich zu Oliver Gorus‘ Schulzeit. Aber der Reihe nach.

Herr Gorus beginnt mit dem Hinweis, seine Indoktrination habe »in der Oberstufe des Gymnasiums, Ende der 1980er Jahre« begonnen. Meine eigene ist rund zehn Jahre später anzusiedeln, also Ende der 1990er Jahre. Zehn Jahre sind hinsichtlich eines politisch stetig aufrechtzuerhaltenden Gefahrenszenarios zum Ziele des geschmeidigeren Zwangssteuer-Abpressens beinahe schon ein zu langer Zeitraum, um beim selben Horrorszenario zu verweilen. Die mitschwingende Botschaft »Ihr-und-eure-Kinder-werden-alle-sterben-wenn-ihr-nicht-bereitwillig-mehr-und-mehr-an-den-Staat-abdrückt« bleibt dabei stets dieselbe.

Deswegen drückten und drücken sich im Laufe der Zeit konstant »Weltprobleme« schier biblischen Ausmaßes die Klinke in die Hand. Dabei handelt(e) es sich bei nüchterner Betrachtung zwar nie um tatsächliche Probleme, und falls doch, dann bei weitem nicht in dem Ausmaß, wie sie polit-medial breitgetreten werden und wurden, aber ihre Funktion erfüllen sie nichtsdestoweniger seit jeher: Angsterzeugung und Gefügigmachung. »Seltsamerweise« waren noch nie die Folgen des Staatsmonopols für das Geldangebot – der Volkswirt Roland Baader (1940–2012) bezeichnete diesen Umstand einst als das »größte Unglück der Menschheitsgeschichte« – oder die Folgen staatlich bedingter (Hyper-) Inflation etwas, das wirklich kritisch und landesweit ins Bewusstsein unseres Nachwuchses aufgenommen werden sollte – um nur zwei Beispiele zu nennen.

In der Kolumne »Kein Ende der Welt« lesen wir diesbezüglich Beispiele, die auch mir in weiten Teilen noch in den Ohren klingeln: »Globale Erwärmung, Meeresspiegelanstieg, eisfreie Pole, Aussterben der Eisbären, Versinken von Städten im Meer, Wüstenbildung, Wirbelstürme, Starkregen, Dürren, Waldbrände, Hungersnöte, Korallensterben.« Zu meiner Schulzeit waren mitunter auch noch Rinderwahnsinn, Handystrahlung und die »Hell’s Angels« heiße Themen.

In Sachen polit-medial propagierter »Klimakatastrophe« scheinen sich »global warming« und »global cooling« regelmäßig abzuwechseln – neu hinzugekommen sind nun auch noch Fake-Pandemien, die zwischendurch und fortan (?) für Abwechslung sorgen –, und so kam es, dass unsere (selbstverständlich feministische) „Erdkundelehrerin“ vor rund 25 Jahren noch vor dem baldigen Erfrieren gewarnt hatte. Der Schock saß damals so tief, dass ich mich bis heute an jene Stunden zurückerinnere. (Im Nachhinein ist es wirklich unfassbar, welch einem Menschenschlag man als Jugendlicher hilflos ausgesetzt war und ist. Danach war »Kunst«, wo die selbstverständlich ebenfalls feministische »Kunstlehrerin« wusste, dass Frauen grundsätzlich die besseren Künstler seien und sich das deshalb auch in den Noten ihrer Schüler niederschlage.) 

Die Panikmache in Sachen »global cooling« machte durchaus »Sinn«, denn die Temperaturdiagramme der NASA – wie ich in der Vergangenheit auch in einigen Videos thematisiert habe (siehe zum Beispiel hier) – zeigten früher einen Abkühlungstrend für die 1930er Jahre bis zum Ende des 20. Jahrhunderts. Seitdem wurden die Daten jedoch so verändert, dass aus dem Abkühlungstrend ein Erwärmungstrend wurde. Im Jahr 1974 zeigten die globalen Temperaturkurven, dass es 1970 kühler war als 1900. Doch diese Daten wurden inzwischen geändert, und jetzt zeigen die (staatlich in Auftrag gegebenen?) Temperaturkurven eine starke Erwärmung vor 1970. Im Jahr 1974 war quasi allen Wissenschaftlern klar, dass sich die Erde seit 1940 stark abgekühlt hatte. Und sie machten Dürren, Überschwemmungen, Schneestürme, Tornados, Taifune und Wirbelstürme für die globale Abkühlung verantwortlich. Doch diese Abkühlung ist inzwischen verschwunden und wurde durch einen »Konsens« von Diagrammen ersetzt, die eine sehr ähnliche Wärme zeigen. Diese verschiedenen Regierungsstellen zeigen identische Temperaturen aus dem Jahr 1920. Das ist ziemlich bemerkenswert, denn für den größten Teil der Erdoberfläche liegen für das Jahr 1920 fast keine täglichen Temperaturdaten vor. Die Fehlerbalken für das Jahr 1920 müssten riesig sein. Doch ich schweife ab.

Oben schrieb ich, dass es in meinem Falle im Vergleich zu Oliver Gorus‘ Schulzeit einen nicht unwichtigen Unterschied gab. Und zwar berichtet der Kollege von seinem fantastischen Mathe- und Physiklehrer, der sich stets seine Skepsis beibehielt, was beispielsweise die sogenannte »Treibhauseffekt-Theorie« betraf. Zitat: »Er blieb stur bei den Hauptsätzen der Thermo- und Elektrodynamik, bei Maxwell, Planck und Boltzmann und ihren Formeln und Gleichungen. Eine Theorie war für ihn eine Theorie, und ein redlicher Wissenschaftler propagierte keine Theorien, sondern versuchte sie zu falsifizieren, also sie zu widerlegen.«

Worin liegt nun der Unterschied? Ganz einfach: Ich kann mich nicht an einen einzigen Lehrer aus meiner Schulzeit erinnern, der bezüglich irgendeines gerade angesagten und politisch gewollten Angstprogramms kritisch, skeptisch, kurz, anderer Auffassung gewesen wäre, geschweige denn uns zumindest dazu ermutigt hätte, gewisse Dinge kritisch zu hinterfragen. Genau das ist einer der Gründe, warum ich mir irgendwann vorgenommen hatte, als Lehrer vor allem auch diese Funktion zu erfüllen: »Kinder, seid kritisch und hinterfragt alles!« – Was meine eigenen Positionen selbstverständlich einschließt.


Dieser Artikel erschien zunächst auf Freiheitsfunken.info.
Bildquelle: Shutterstock

Ein Kommentar zu „Propagandisten statt Lehrer in jedem Jahrzehnt

  1. So arg war es bei mir nicht. Natürlich wurde uns auch Unsinn eingeredet, z. B. das Märchen vom bedrohlichen Ozonloch, aber es hat sich doch in Grenzen gehalten. Und es war alles noch einigermaßen abstrakt, es wurde zwar gepredigt, aber kein Mensch forderte radikale Änderungen der Lebensweise. Eltern und Lehrer hatten noch etwas mehr Bodenhaftung, und Wahnsinnsprojekte wie Schuldenhaftung, Energiewende, massenhafte Zuwanderung und das Außer-Kraft-Setzen des Grundgesetzes wegen einer Grippewelle wären niemandem eingefallen. Das Schöne an meiner Jugend in den 1990er Jahren war aus heutiger Sicht das Aufwachsen ohne Feindbilder – unsere Lehrer haben eine echte Leistung vollbracht, nämlich die, uns nie gegen irgendeine Bevölkerungsgruppe aufzuhetzen. Bei uns wurde keine Stimmung gemacht, nicht gegen Ausländer, nicht gegen Inländer, nicht gegen Arbeitslose, nicht gegen Ossis, nicht gegen Wessis, nicht gegen Männer und nicht gegen Frauen. Das ist eine meiner besten Erinnerungen.

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