Die weitaus euphemistischere Schlagzeile in der BZ lautete wie folgt:

Der gemeine, Brokkoli-Shake schlürfende, für »das Klima«™ etc. stinkende Buntbürger auf der Arbeit, in der Nachbarschaft oder im »Fair Trade«-Bio-Supermarkt will es nicht wahrhaben: Postmoderne Politopathen mit angehängter Journaktivistenzunft versehen faulig-stinkigen und lupenreinen Kommunismus mit postmodernen Worthülsen sowie »schicken« Bilderchen, verkaufen es als »Fortschritt«, und das »Land der Dichter und Denker« fällt erneut darauf herein, gleich einem Sektenopfer.
Dass es unter Umständen Gründe dafür geben könnte, warum sich Menschen vor dem Hintergrund kontinuierlich aufgebauten Wohlstands gegen eine Art Massenmenschhaltung auf engem Raum entschieden, selbst wenn ein »Schallschutz« die »Privatsphäre« »garantieren« soll – nun ja, wen juckt’s? Besagter Wohlstand wird gegenwärtig mit nahezu atemberaubender Geschwindigkeit aufgetilgt bzw. entsorgt, da er, so scheint es zumindest, als eine Art reaktionäres Überbleibsel aus einer obsoleten Zeit zwangsinterpretiert wird.
Dahinter verbirgt sich nicht weniger als die komplette Transformation westlicher Gesellschaften, in diesem Falle speziell um die Abschaffung traditioneller, bürgerlicher und evolutionär natürlich (!) gewachsener Familienverhältnisse. Ihr werdet nichts besitzen, keine »einengenden« Familienverhältnisse mehr haben und glücklich sein.
»Wenn die Familie ideologisch oder strukturell festgehalten wird, dann wird das Kollektiv in seiner Entwicklung gebremst; gelingt es ihm nicht, die Bremsen zu überwinden, dann zerstört es sich selbst an den Schranken der familiären Struktur des Menschen.«
(Wilhelm Reich: Die sexuelle Revolution, Teil 2, Kapitel 1: Die »Aufhebung der Familie«)
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