Die BUNTschau (April 2022 – Teil 3)

Teil 3

Quothildendauernachschub

In der letzten BUNTschau orakelten wir, dass der Rücktritt von Anne Spiegel nichts besser macht, da ihr die nächste eignungsfreie Quothilde übergangslos folgen wird.

Et voilà:

Wenn die »Kollegen« vom »Spiegel« bereits in der Einleitung mit dem Hinweis, dass die designierte neue Familienministerin Lisa Paus nicht vom Fach ist, etwas explizit betonen, das sie bisher bei linken und/oder grünen Amtsträgern kein einziges Mal auch nur ansatzweise gejuckt hat, dann, verehrte Leser, muss die volle Wahrheit echt bitter sein. Verdammt bitter!

IneptokratInnenbestandsaufnahme

Zwei der bedeutendsten Denkerinnen der buntdeutschen Freiluft-Klapse haben uns im Rahmen eines ihrer regelmäßigen Anfälle von Verbaldiarrhoe wissen lassen, was die wahren Ursachen des tiefen Falls der Anne Spiegel sind: Schuld ist die Politik, denn die »ist brutal«. Twitterte Sawsan Chebli.

Schuld ist »das Patriarchat«, oder genauer gesagt, die patriarchale Idee der Vollzeit-Präsenz am Arbeitsplatz. Schrieb Margarete Stokowski.

Deshalb »musste« Anne Spiegel ja auch über ihre Verfügbarkeit im Urlaub lügen. Schrieb ebenfalls Margarete Stokowski.

»Wenn Sie mich fragen: Ich persönlich möchte nicht von Menschen regiert werden, die keinen Urlaub machen, wenn sie urlaubsbedürftig sind. Oder von Menschen, die glauben, bezüglich ihrer Verfügbarkeit im Urlaub lügen zu müssen.«

Bei diesen Aussagen handelt es sich leider nicht bloß um die üblichen intellektuellen Offenbarungseide, sondern – angesichts der zahlreichen realen Opfer von Spiegels Vollversagen bei der Flutkatastrophe – um eine besonders widerwärtige Täter-Opfer-Umkehr, die an Taktlosigkeit und Menschenverachtung nur schwer zu überbieten ist.

Niemand MUSS in die Politik gehen. Erst recht MUSS niemand dort ein Amt mit einem hohen Maß an Verantwortung bekleiden. Am allerwenigsten MUSS jemand über seine Verfügbarkeit im Urlaub kackdreist lügen.

Aber wenn man sich entscheidet, ein solches Amt auszuüben, dann kann man sich nicht nur die Rosinchen herauspicken wie Macht, öffentliches Ansehen und ein fürstliches Salär, sondern muss auch klaglos sämtliche Schattenseiten hinnehmen, die übrigens allesamt vorher bestens bekannt waren. Eine davon ist nun mal eben der Verzicht auf ein weitgehend normales Privat- und Familienleben, insbesondere dann, wenn akut die Hütte brennt und man bis zum Hals in der Scheiße steht.

Stinken gegen Putin

Klaus Müller, Chef der Bundesnetzagentur, postulierte im Frühstückfernsehen:  

Die Teilnahme am neuen Volkssport »Stinken gegen Putin« offeriert der feine Herr Müller mit seinem unpersönlich dahingerotzten »man« selbstverständlich nur dem niederen Steuer-Pöbel; der für Müllers üppige Besoldung nach B2 aufzukommen hat, die ihm selbst zeitlebens das wohlige Dasein eines Warmduschers garantiert.

Der Mann ist übrigens – wen wundert’s! – ein »Grüner«. Sein Glück, denn so kommt er mit diesem Spruch heil davon. Man stelle sich nur mal vor, was los gewesen wäre, wenn beispielsweise einem Björn Höcke ein Satz entfleucht wäre, der die Worte »duschen« und »Gas« beinhaltet – den garantierten Shitstorm hätte er nicht einfach so mal eben ausschwitzen, äh, sorry, aussitzen können!

STEUERmann Habück

Robert Habeck, seines Zeichens leitender Ökonomielegastheniker im Wirtschaftsministerium, kennt inzwischen sämtliche Bundesbürger persönlich so gut, dass er genau weiß, wie JEDER relativ einfach zehn Prozent Energie sparen kann.

Der »Stern« wiederum wusste genau zu berichten, wie der omnipotente Tausendsassa mit dem stylischen Wuschelkopf unseren Wohlstand retten will.

Habeck ist ob dieser Enthüllungen gerade in heller Aufregung und kann sich nicht erklären, wie ausgerechnet der »Stern« an diese Informationen gelangen konnte – hatte er seinen epochalen Geheimplan mit dem Arbeitstitel »Operation Grüner Morgenthau« doch lediglich seinen Tagebüchern anvertraut! So ein Schtonk!

Kritische Stimmen wundern sich, warum der »Stern« Habeck auf seiner aktuellen Titelseite den »Steuermann« nennt, wo er ihrer Ansicht nach doch gar nix steuert, vor allem nicht in die richtige Richtung. Haha, ihr habt den genialen Wortwitz der Spaßvögel vom »Stern« einfach nicht verstanden! Guckt mal auf euren Gehaltszettel oder eure Tankquittung. Na, klingelt’s? Ja, Robert Habeck IST der STEUERmann!

Wenn wir schon bei den »GRÜNEN« sind…

Vielleicht wird es einst heißen: Im Zeitalter der postmodernistischen Entklärung galten die folgenden Auswüchse bei weiten Teilen des r-strategischen BUNTvolks als alternativlos.

Doch für den Moment wird es mit diesen Figuren solange weitergehen, bis ihr nach drölfzig Monaten der Totalverarsche gnädigerweise Resthirn und Resteier ausfindig macht und endlich »Nein« sagt. Einfach nur NEIN! Wie im Rest der Welt, Herrgott.

Wohnungssozialismus reloaded…

Auch am Wohnraum soll gespart werden: »Bundesbauministerin« Klara Geywitz will dafür sorgen, dass der einzelne Bürger weniger Wohnraum zur Verfügung hat. So wie Habeck weiß, dass jeder zehn Prozent Energie sparen kann, weiß Frau Geywitz, dass jeder auch mit zehn Prozent weniger Wohnfläche auskommt. Wozu auch mehr Platz? Den kann der Bürger eh bald schon nicht mehr nutzen, weil er gar kein Geld haben wird, um sich etwas anzuschaffen, womit er diesen Platz vollstellen könnte. Genial, nicht wahr?

Sogar noch genialer: Zehn Prozent weniger Wohnraum bedeutet auch zehn Prozent weniger Heizkosten! Wahrscheinlich ist Geywitz‘ Forderung ein Teil von Robert Habecks Geheimplan. Man weiß nämlich aus zuverlässiger Quelle, dass die beiden sich beruflich kennen! Die stecken garantiert unter einer Decke!

Besonders dem Einfamilienhaus sagt »Bauministerin« Geywitz den Kampf an: Es sei ökonomisch und ökologisch unsinnig.

Noch ein Beleg dafür, dass sie mit dem Habück gemeinsame Sache macht, denn sie kennt die finanziellen Verhältnisse und individuellen Lebensumstände eines jeden Bürgers genauso gut wie der Robert, um den ökonomischen Nutzen eines Einfamilienhauses in jedem Einzelfall todsicher beurteilen zu können.

…finden gratismutige Linksextremisten mega!

Mario Sixtus, linksradikaler Staatsfunk-Autor – sorry für den Pleonasmus – und antifreiheitlicher Netz-Aktivist, hatte vor lauter Erregung sogleich einen Tweet in seine Tastatur ejakuliert, der uns darüber aufklärt, dass Einfamilienhäuser voll Nazi sind. Warum? Na, weil die Nazis eine kurze Zeitlang mal Einfamilienhäuser befürworteten.

Das haben viele andere, zum Beispiel Konrad Adenauer und die Amis, zwar auch getan, und zwar wesentlich länger und folgenreicher, aber egal – alles, was die Nazis irgendwann auch nur en passant wohlwollend in Betracht gezogen haben, ist damit automatisch und für alle Ewigkeiten »Nazi«, und zwar ausschließlich und nur noch.

Dabei ist es völlig wurscht, dass man den Nazibezug beim Thema Einfamilienhäuser schon mit brachialer Gewalt aufblasen muss, um ihn wenigstens auf die Erbsengröße einer völlig irrelevanten historischen Randerscheinung hochzupimpen: Wenn es um etwas geht, wogegen Sixtus gerade hetzen will, dann juckt es ihn nicht, wie lächerlich unbedeutend oder gar verzweifelt konstruiert der Nazibezug daherkommt – es kann gar nicht zu wenig »Nazi« sein, um im Endergebnis nicht doch voll »Nazi« zu sein.

Werfen wir zum Vergleich einen kurzen Blick auf die Mietpreisbremse. Diese ist – anders als Einfamilienhäuser – tatsächlich eine Erfindung der Nazis. Dabei entfleuchte diese dysfunktionale, desaströse sozialistische Scheißidee nicht bloß als rein theoretisches Konstrukt ihren braunen Hirnzellen, sondern wurde im Jahre 1936 sogleich auch zur praktischen Welturaufführung gebracht.

So wie jeder Salon-Bolschewik mit dem ökonomischen Verständnis einer Fruchtfliege, übt jedwede Form staatlicher Totregulierung des Marktes natürlich auch auf unseren Freund Marius Sixtus eine fast schon homoerotisch anmutende Anziehungskraft aus, ergo auch die Mietpreisbremse. Daher findet sich hier auch kein Wort dazu, dass dieses totalitäre Machtinstrument so kackbraun ist wie der Braunauer höchstselbst. Mehr »Nazi« geht beim besten Willen nicht!

Merke: Doppelmoral bedeutet nicht etwa, dass man doppelt so viel Moral hat, sondern lediglich, dass man sich seine eigenen moralischen Standards jeweils nach Opportunität zurechtbiegt. Der gängige Fachausdruck dafür lautet »Heuchelei«.

Fazit: Seltener duschen, nicht so viel Energie verbrauchen, weniger Platz zum Wohnen, sparen hier, verzichten da, Einbußen dort – diese Hungerspiele-Rhetorik plärrt inzwischen mit der Frequenz einer Stalinorgel aus allen medialen Ausgabeeinheiten, ohne einen hörbaren Aufschrei oder gar massive Proteste hervorzurufen. Nun, von einem Volk, das zwei Jahre lang mit der Flederschnief-Apokalypse sturmreif geschossen wurde, ist da auch nicht viel an Widerstand zu erwarten. Wenn vereinzelt doch mal einer aufmuckt, brandmarkt man ihn einfach als egoman und unsolidarisch, oder erklärt ihn kurzerhand zum mittelbaren Kriegstreiber, weil er mit seiner Konsumgeilheit Putin stärkt. Einmal feste ins T-Bone-Steak gebissen, und ZACK!, schon morgen umgeht Putin die Sanktionen und bestellt sich im Darknet einen Eimer weiße Farbe, um alles mit seinem »Z« vollzukritzeln.

Niemand schert sich darum, wie absurd die Kausalkette – in den wenigen Fällen, wo überhaupt eine geliefert wird – auch sein mag. Warum auch? Hier geht es nicht um Fakten oder Logik, sondern um große Gefühle aus leeren Worthülsen. Daher gilt: Sobald man das tagesaktuelle Gürtel-enger-schnallen-Tourette irgendeines Politclowns bloß hinterfragt, spielt das automatisch Putin in die Hände. Weil isso!

Sensation des Monats: Brauchbare Gedanken in der SED-Zeitung »neues deutschland«

Musik in unseren Ohren… »Ein Abgesang: Die radikale Linke ist in der Krise«

Freilich ist der linke nd-Autor Jakob Hayner mit seinem Beitrag eeetwas »late to the party«: Die Orwell’schen Auswüchse des Seuchen-Stalinismus samt Kindesmissbrauch und libidinöser Freude an der Unterwerfung dokumentieren Alternativmedien schließlich schon seit 2020. Ebenso die Weigerung der linksgrünen Weltenretter, ihre angeblichen »Ideale der Aufklärung« in die Praxis zu überführen.

Dennoch wollen wir das späte Erwachen des Hayner an dieser Stelle würdigen. Denn zum einen schwelgen die Connaisseure unter BUNTschau-Lesern bei der Bildunterschrift (»Wir impfen euch alle!«) in wohliger Nostalgie, ja, erinnern einen gefühlsechten Klassiker deutscher Filmgeschichte: Gina Wild, »Ich will euch alle«.

Zum anderen begrüßen wir, dass dem Hayner offenbar nicht mehr allzu viel an seinem nd-Arbeitsverhältnis gelegen ist. Bedient er sich doch in regelrechter »No fucks given«-Attitüde der Stilmittel der Rechten (Logik, Argumente).

Aber leset selbst:

»Wenn die radikale Linke es überhaupt wagte, sich in die politischen Auseinandersetzungen um die Pandemie einzumischen, war das Resultat meist traurig. Weit trauriger jedoch, dass sie den Versuch in weiteren Teilen nicht einmal unternommen hat.

Von stayathome bis zu „Wir impfen euch alle!“ folgte man dem Konsens der Eliten, wie die Krise zu verwalten sei. Eigene Gedanken zur Situation hatte man nicht beizutragen. Begierig stürzte man sich darauf, dass bei den Protesten gegen die Seuchenpolitik auch Rechte auftauchten, stimmte doch so der moralische Kompass wieder. Es kostete beeindruckend wenig geistigen Aufwand, nun wechselweise die deutsche Romantik oder die NSDAP durch die Straßen der Kleinstädte marschieren zu sehen, nicht aber die Folgen und Verwerfungen aktueller Politik zu erkennen.

[…]

Die Aufpasser der [linken] Szene, die immer ihre „Bauschmerzen“, ihre „Probleme“ und „eine andere Kritik“ haben, achten darauf, dass kein Gedanke die Public Relations stört.«

Eure BUNTschau-Nazis meinen: Keine Frage, inhaltlich gut und mit ungewohnter Schärfe. Doch sich mit seiner Kritik erst 2022 aus der Deckung zu wagen, ist eben auch ziemlich »günstig zu haben«, nicht?

Der Mehrwert besteht also im Grunde nur darin, im nd nun jene Position lesen zu dürfen, für welche der gemeine nd-Leser oder Linken-Wähler einen im letzten Jahr noch entfreundet, blockiert oder bei Facebook gemeldet hätte. (🎶 Isn’t it ironic …) Zumal auch Jakob Hayner – unwissentlich? – die »Corona«-Erzählung der Herrschenden reproduziert, wenn er Begriffe wie »Pandemie« benutzt. (Zur Erinnerung: Eine Krankheit mit 0,2 Prozent Infektionssterblichkeit und einem »Erreger«, der bis heute keines der vier Koch‘schen Postulate erfüllt, ergo gar nicht nachgewiesen ist, ist KEINE Pandemie. Sondern maximal ein Schnupfen mit neuem Label. #RaiderHeißtJetztTwix)

Jedenfalls bedauerlich, wie Systemkritik sich immer erst dann in etablierte linke Medien verirrt, nachdem andere als »Early Adopters« bereits einen Großteil der Schläge kassiert haben und in die »braune Schmuddelecke« verbannt wurden (vgl. Jebsen, Bhakdi, Broders Achse u. a.). Dieser »Die Luft ist rein«-Journalismus, diese deutschgemütliche Gewohnheit, den Anfängen stets erst dann zu wehren, wenn‘s Ende schon da war, zeugt von einem zutiefst feigen Volk, bei dem sieben Jahrzehnte »Re-education« letztlich als gescheitert zu bezeichnen sind. Fernerhin davon, dass der gern bemühte Topos vom »Land der Dichter und Denker«™ immer schon Mär war, wie neulich auch auf Zals Blog dargelegt wurde.


(Autoren: Apo & die Stahlfeder & Ye Zal)

(April 2022, Teil 2  <—> April 2022, Teil 4)

(Zur ersten BUNTschau 2016 gelangt ihr hier.)

Ein Kommentar zu „Die BUNTschau (April 2022 – Teil 3)

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