Die Rückkehr der Sippenhaft

Was die Menschen in Kriegszeiten glauben, kann absurd und oft geradezu unmenschlich sein.

Der Krieg ist immer mit dem Triumph der Propaganda und der Dämonisierung ganzer Völker verbunden.

Wenn sich die Wogen geglättet haben, werden einige Menschen ehrlich genug sein, um sich Vorwürfe zu machen, dass sie sich in diesem Moment hinreißen ließen, aber nur wenige werden aus dieser Erfahrung genug lernen, um sich beim nächsten Mal nicht in ähnlicher Weise hinreißen zu lassen. Leider kann man seit »Covid« und aktuell dem Ukrainekrieg einmal mehr sehr eindrücklich sehen, dass viele Leute wirklich überhaupt nichts aus vergangenen Zeiten gelernt haben und in exakt dieselben kollektivistischen Muster zurückfallen, in jene zu geraten sie nach eigener Überzeugung niemals für möglich hielten.

Eines der ungeheuerlichsten Beispiele war der Erste Weltkrieg, in dem Amerikanern, die sich im Allgemeinen nicht einmischten, eine grausame Lüge nach der anderen verkauft wurde.

Und natürlich wurden die Deutschen in den Vereinigten Staaten schikaniert. Obwohl Woodrow Wilson sagte, dass seine Probleme mit der deutschen Regierung und nicht mit dem deutschen Volk zusammenhingen, wurden die Deutsch-Amerikaner trotzdem verteufelt:

  • Symphonieorchester weigerten sich, Werke von Wagner, Beethoven und anderen deutschsprachigen Komponisten aufzuführen,
  • in vielen Bundesstaaten wurde der Deutschunterricht an Schulen verboten (und in zwei Bundesstaaten war es illegal, in der Öffentlichkeit Deutsch zu sprechen),
  • deutschsprachige Bücher wurden aus Kindergärten, Schulen und Bibliotheken verbannt und sogar verbrannt,
  • deutsche Straßennamen wurden entfernt bzw. ersetzt,
  • viele Deutsch-Amerikaner sahen sich gezwungen, ihren deutschen Namen abzulegen,
  • »illoyale« Professoren wurden entlassen,
  • und Sauerkraut wurde in »liberty cabbage« (»Freiheitskraut«) umbenannt.

Damals waren die intellektuellen Klassen zumindest in der Lage, sich zu blamieren, so dass sie nach dem Krieg versuchten, diese Art der Dämonisierung zu verhindern. Zu diesem Zweck riefen sie das Studentenaustauschprogramm ins Leben. Das Angebot an Fremdsprachenkursen an den Colleges wurde erweitert. Unterrichtsmaterialien wurden auf grundlose Beleidigungen und Angriffe hin überprüft. Und man förderte den Geschichtsrevisionismus, indem man betonte, dass es genug Schuldige für den Ausbruch des Ersten Weltkriegs gebe und dass es lächerlich gewesen sei, allein Deutschland zu verurteilen.

Heute sind es die Russen, die verteufelt werden, und über die keine Geschichte zu lächerlich ist. (Der Hunter-Biden-Laptop, der als »russische Desinformation« bezeichnet wird, ist nur die Spitze des Eisbergs, wenn es darum geht, was wir über die offensichtlich allgegenwärtigen Russen glauben sollen.)

Im März berichtete die New York Times:

»Russische Restaurants in New York City sind nach Russlands Einmarsch in der Ukraine von Stornierungen, Social-Media-Kampagnen und schlechten Online-Bewertungen betroffen, obwohl die meisten Besitzer offen gegen den Krieg sind und viele aus der Ukraine stammen« (Hervorhebung hinzugefügt).

Gabriel Weinberg, CEO der Suchmaschine DuckDuckGo, machte eine besondere Ankündigung:

»Wie so viele andere bin ich angewidert von Russlands Invasion in der Ukraine und der gigantischen humanitären Krise, die dadurch ausgelöst wird. #StandWithUkraine️ Bei DuckDuckGo, wir haben Such-Updates eingeführt, die Websites, die mit russischer Desinformation in Verbindung gebracht werden, herunterstufen.«

Hätte er so etwas getan, als die angeblichen Desinformationen vom US-Regime stammten? Liebe Leser, Sie kennen sicher die Antwort.

Der damalige texanische Gouverneur Greg Abbott war mit diesem Unsinn bei weitem nicht allein:

»Ich habe die Mitglieder der Texas Restaurant Association, der Texas Package Stores Association und alle texanischen Einzelhändler gebeten, freiwillig alle russischen Produkte aus ihren Regalen zu entfernen. Texas steht an der Seite der Ukraine.«

Der Agent der National Hockey League, Dan Milstein, berichtet:

»Um 15 Uhr EST wird die kanadische Junior Hockey League (CHL) bekannt geben, dass russische und weißrussische 16- und 17-jährige Kinder vom kommenden Draft ausgeschlossen werden. Ich bin gebürtiger Ukrainer und will Frieden. Ich glaube nicht, dass es eine Lösung ist, Teenager für etwas zu sperren, das sie nicht kontrollieren können.«

Der Journalist Danny Armstrong berichtete ebenfalls:

»Die ukrainischen Schwestern und Schachgroßmeisterinnen Maria und Anna Muzychuk werden vom Lemberger Schachverband suspendiert und von Wettkämpfen ausgeschlossen, weil sie sich geweigert haben, einen offenen Brief zu unterzeichnen, in dem der Internationale Schachverband (FIDE) aufgefordert wird, russische und weißrussische Sportler auszuschließen.«

Diese Dummheit ließe sich noch um ein Vielfaches steigern.

Ich erwähne dies alles wegen etwas, das mir unser alter Freund Allan Stevo neulich geschrieben hat. Vielleicht erinnern Sie sich an Allan aus Büchern wie Face Masks in One Lesson und Face Masks Hurt Kids oder aus Folge 1788 der Tom-Woods-Show.

Zufälligerweise hat Allan nicht nur die russische Sprache gelehrt, sondern auch ein einfaches System entwickelt, mit dem man das russische Alphabet – für die meisten Menschen ein großer Stolperstein – in einer Stunde lernen kann.

Kann ich in einer Zeit wie dieser für so etwas werben?

Warum eigentlich nicht? Ich könnte genauso gut eine weitere Sache zu meiner Liste der verbotenen Taten hinzufügen: http://www.tomwoods.com/russian


Autoren: Tom Woods, Apo

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