Wenn sich Wissenschaft mit politischem Aktivismus vermengt

In einer Antwort auf einen »Hört-auf-Greta-denn-sie-glaubt-an-die-Wissenschaft«-Kommentar schrieb ich kürzlich, dass »Wissenschaft«, die sich mit politischem Aktivismus vermengt, vieles ist, aber eines sicher nicht (mehr): Wissenschaft. 

Die großartige Monika Hausammann beschreibt die Angelegenheit treffend:


»Wissenschaft ist die systematische Suche nach Erkenntnis. Die Erforschung von Grundstrukturen, Zusammenhängen und Mechanismen und ihre Dokumentation als Basis der Verbesserung von menschlichem Leben, Zusammenleben und Wirtschaften.

Heute will die Wissenschaft, oder zumindest der in den Medien zu Wort kommende Teil von ihr, mehr sein als das. Mehr als die Bereitstellerin von Wissen für eine Gesellschaft. Mehr als bescheidene Dienerin der Menschen. Sie hält sich für Grundlage und Programmgeberin praktischen, also in das Leben des Einzelnen eingreifenden, politischen Handelns. Oder anders gesagt: sie will mitregieren. Und zwar bis in den Menschen hinein. Sie behauptet nicht nur, aufgrund ihres Wissens die Zukunft zu kennen und den Weg in eine bessere Welt weisen zu können, sondern auch über die dazu notwendige Technik zur ,Umschmiedung‘ des Menschen selbst zu verfügen. Und wie jeder, der übere ander herrschen will, tut sie es mit den altbewährten Mitteln – Manipulation, Hysterie, Schweigespirale und Framing inklusive.

Solche ,Wissenschaft‘ ist dem Zauber der Macht erlegen, sie ist halb Voodoo, halb Agenda-Setting und ganz Hure der Obrigkeit. Man wird sich ihrer in der Zukunft und wie in anderen Fällen auch, nur mit Schrecken erinnern.«

Und hinsichtlich des Umstandes, dass man reflexartig mit Keulen à la »Wie-kann-man-nur-ein-junges-Mädchen-attackieren« eingedeckt wird, sowie dieses politisch missbrauchte Mädchen kritisiert wird:

»Das Perfide an Greta, besser: an der sorgfältig aufgebauten ,Marke Greta‘ ist, dass alles darauf abzielt, Person, Klimawandel und politischen Willen zu vermengen. Drei Bereiche, die nicht vermengt gehören.

Das wissen ihre PR-Agentur, ihre Eltern, die NGOs und Politiker genau und nutzen es in dem Sinn aus, dass die Gleichung ,Gegen Greta = Gegen Rettung der Erde‘ zum Tragen kommt, in deren Heckwelle diskursfrei politischer Wille umgesetzt werden kann. Die notwendigerweise harte, mitleidlose politische Debatte wird so nicht nur auf ein kindergerechtes Level herunter gedimmt, sondern umgangen. Und Kritiker von einem der drei Themen können als Kinderbeleidiger oder Gretahasser abgetan werden. Das Mädchen ist dabei nur das Ventil.

Dass genau dasselbe auch im ,Guten‘, bei den Befürwortern zum Tragen kommt, zeigt nur eines: Wie Manipulation funktioniert.«

Die sogenannten »Scientists For Future«, die natürlich ganz zufällig als Parallelnetzwerk zu »Fridays For Future« entstanden sind, werden darüber hinaus (nachweislich) ganz zufällig in riesigem Ausmaße vom desaströsen und vollkommen antiwissenschaftlichen »Club of Rome« beeinflusst. Dieser gleichermaßen hochpolitische wie hochnotpeinliche Club verbreitet seit seiner Gründung etliche Märchen, unter anderem das von der »Überbevölkerung«, der »Endlichkeit der Ressourcen« et cetera. Er stellt gewissermaßen die Keimzelle der »Umweltbewegung« dar. Begonnen hatte alles mit dem Bericht »Grenzen des Wachstums«, von dessen »wissenschaftlichen« Prognosen sich keine einzige (!) bewahrheitet hat, der in Deutschland (wo auch sonst?) aber selbstverständlich trotzdem zum Bestseller wurde. Seit seiner Gründung versucht er, ahnungslose Menschen ausschließlich mittels permanenter »Das-Ende-ist-nah«-Panikmache politisch zu manipulieren und von den Vorzügen eines (sozialistischen) Globalismus zu überzeugen. Selbst die linke FAZ wusste einst noch Kritisches ob dieses weltuntergangsfetischistischen Vereins zu konstatieren:

»Auch der neue Report des Club of Rome, eine Vorausschau bis ins Jahr 2052, gönnt sich kein bisschen Optimismus, sondern schwelgt in Angstszenarien. Hauptautor Jorgen Randers, ein norwegischer Betriebswirt und Zukunftsforscher, war schon am ersten Bericht 1972 beteiligt. Nun werde zur Mitte des 21. Jahrhunderts das apokalyptische Umweltszenario eintreten, warnt er. Neu ist der Klimahitzekollaps, von dem in den siebziger Jahren noch niemand sprach. Damals gab es Klimawissenschaftler, die vor einer drastischen Abkühlung bis hin zu einer neuen Eiszeit sprachen. (…) Wenn aber ein zentraler Baustein der Club-Prognose so schief liegt, wie treffend ist dann das Gesamtbild? Das Weltklima ist ein extrem komplexes System mit vielfältigen Wechselwirkungen. Seriöse Forscher geben zu, dass sie es erst in Ansätzen verstehen. Alle Prognosen unterliegen gewaltiger Unsicherheit. Der Club of Rome glänzt mit einer besonders schlimmen, pseudo-genauen Prognose zu Temperatur (2 Grad Erhöhung bis 2052) und Meeresspiegel (Anstieg um 50 Zentimeter). Ist das nicht eine groteske Anmaßung von Wissen? Immerhin bringen Horrorszenarien öffentliche Aufmerksamkeit und politischen Einfluss sowie mehr Spenden und Subventionen für die Klimarettungsindustrie (…)«

Präsident des deutschen »Club of Rome« ist der hinten und vorne widerlegte Klimascharlatan Mojib Latif (dem ich mich auch hier widme), der unter anderem im Jahre 2000 im »Spiegel« schamlos verkündete:

»Winter mit starkem Frost und viel Schnee wie noch vor zwanzig Jahren wird es in unseren Breiten nicht mehr geben.«

Weitere »Club-of-Rome«-Mitglieder, die natürlich alle »zufälligerweise« hinter »FFF« und »SFF« stehen, sind

  • Hans Joachim Schellnhuber (Stichpunkt »Große Transformation der Gesellschaft«, sprich Totalitarismus; Vater des 2°C-Klimaschutzziels etc.),
  • Maja Göpel (stellte »SFF« in der Bundespressekonferenz vor),
  • Claudia Kemfert (Kemfert sagt, »Fridays For Future« seien berechtigt – und lägen richtig. Angesichts solcher Arbeitsverweigerung sei es eine ziemlich gute Idee, dass die Jugendlichen freitags statt in die Schule auf die Straße gehen.),
  • Ernst von Weizäcker (Co-Präsident des Club of Rome; Ende März war er bei »Fridays For Future« in Stuttgart zu Gast und gab den streikenden Schülern Tipps und hielt dort eine Rede. Durch von Weizäcker kam auch der Opportunist Hirschhausen zu »Scientists For Future«.),
  • Ingmar Rentzhog (er hat Greta »rein zufällig« entdeckt und indoktriniert. Er ist kein Unbekannter in der globalen Klima-Propaganda. 2017 gründete der langjährige Finanzunternehmer die dubiose Klimaschutz-Organisation »We Don‘t Have Time« als Aktiengesellschaft. Er nahm Greta im Sommer 2018 unter seine Fittiche und postete im Internet groß ein Foto von der Schwedin mit ihrem bekannten Plakat zum Klimastreik. Rentzhog und seine »We Don’t Have Time«-AG sind eng verbandelt mit dem »Club of Rome«.),
  • Johan Rockström [der neue Direktor des Potsdam-Institut für Klimfolgenforschung (PIK) und Nachfolger von Schellnhuber, Johan Rockström, ist Autor des »Club of Rome«. Er hat an der Aktualisierung der »Studie« des »Club of Rome«, »Die Grenzen des Wachstums«, anlässlich des 50. Jahrestag seines Bestehens mitgearbeitet. Rockström ist ebenfalls Unterstützer von »Scientists For Future«. Das PIK hatte anlässlich der Preisverleihung der goldenen Kamera an Greta Thunberg diese in Potsdam auf dem Telegrafenberg empfangen und zusammen mit den beiden Chefs des PIK und Stefan Rahmstorf eine Rundführung gemacht. Mit dabei waren auch Vielflieger-Luisa Neubauer und Louis Motaal / »Plant-for-the-Planet« / »Club of Rome«. Johan Rockström behauptete ernsthaft, ein Steak würde 70 Liter Erdöl enthalten! Rockström redete Schwachsinn daher und hatte dies dann später auch eingeräumt. Aber bei einigen wird dieser Schwachsinn ohne die anschließende Korrektur hängengeblieben sein, die Leute glauben einem ja heutzutage nahezu alles, wenn man sich geschickt anstellt und erst recht, solange der Schwachsinn im vermeintlich »wissenschaftlichen« Wir-sind-die-Guten-Gewand daher kommt.],
  • Frithjof Finkbeiner (ist Vizepräsident des deutschen »Club of Rome«; er gilt als Vater des Gedankens der Schülerstreikbewegung. Seine »Plant-for-the-Planer«-Foundation verwaltet auch die Gelder von »Fridays For Future«.),
  • Louis Kaspar Abdel Motaal (ist trotz seines jungen Alters ein »alter Hase« im Klimageschäft. Der Waldorfschüler ist gerade mit dem Abi fertig und hat schon mit 11 Jahren angefangen, Reden zum Klimaschutz zu halten. Seine Eltern waren schon beim WWF aktiv und mit 10 Jahren wollte er bereits zu »Greenpeace«. Mit 11 Jahren war er dann »Plant for the Planet« des »Club of Rome« beigetreten. Er hatte auch Anfang Februar 2019 beim Deutschen Patent- und Markenamt die Wortmarke »Fridays For Future« zur Eintragung angemeldet.),
  • Klaus Töpfer (ehemals »Umweltminister« der Bundesrepublik Deutschland; er schwamm durch den Rhein. Töpfer ist ebenfalls Mitglied des »Club of Rome« und unterstützt »Fridays For Future«. Töpfer sagt, »Fridays For Future« habe den unschätzbaren Wert, die Notwendigkeit einer überzeugenden Klimapolitik in alle gesellschaftlichen Gruppen hineingetragen zu haben.)

Und so weiter, und so fort. Die Informationen sind alle recherchierbar. Soviel dazu, dass »Fridays For Future« angeblich eine unabhängig entstandene Jugendbewegung sei, die sich völlig neutral mit der ihr eigenen Thematik beschäftigt und der Öffentlichkeit nun die Ergebnisse »ihrer« »kritischen« und vor allem »ausgewogenen« Überlegungen und Recherchen präsentiert.

Kürzlich machte sich jemand die Mühe, Prof. Dr. Harald Leschs Aussagen zum Klimawandel auf YouTube hochzuladen. Allerdings nicht seine aktuellen, sondern rund 20 Jahre alte Aussagen aus einer seiner Sendungen Alpha Centauri, die als ganz normale DVD erhältlich ist (noch zumindest). Zwei Tage später war das Video verschwunden. Wahrscheinlich ein Zufall. Und Einzelfall.

Zu sehen sind einige Passagen noch auf dem Kanal des freiheitlichen YouTubers Gunnar Kaiser, der sich die Mühe machte, Leschs Aussagen von damals mit denen von heute in einer Art Ein-Mann-Schlagabtausch gegenüberzustellen:

Nichts korrumpiert Wissenschaft in vielen Fällen mehr als eine jährliche Wagenladung Geld, die ihren propagandistischen Sprachrohren durch Zwangsgebühren ermöglicht wird.

Wie schon öfters betont: Geben Sie unabhängigen Wissenschaftlern, die nicht auf die eine oder andere Weise vom Staat abhängig sind oder von diesem profitieren, eine Chance. Fragen Sie sich auch, warum die öffentliche Debatte mit eben diesen Wissenschaftlern auf Teufel komm raus vermieden und mit lächerlichen Totschlag-»Argumenten« aka Ad-Hominem-Diffamierungen von vornherein abgewürgt wird (»Verschwörungstheorien«, »Klimaleugner« usw.).


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13 Kommentare zu „Wenn sich Wissenschaft mit politischem Aktivismus vermengt

  1. „Follow the money“ empfiehlt sich immer, vor allem bei Organisationen, die nichts anbieten, wofuer man freiwillig bezahlen wuerde. I.d.R. stellt sich schnell heraus, dass diese Gretl-Vereine durch politische Massnahmen alle anderen zwingen zu bezahlen, d.h. vor allem durch Steuergeld finanziert werden.

    Andererseits habe ich auch ein gewisses Verstaendniss fuer echte – d.h. MINT – Wissenschaftler, die sich da einreihen. Jahrzehnte lang wurde bei denen gekuerzt was ging, und gleichzeitig entstanden hoch dotierte Genderprofessuren ohne jeglichen wissenschaftlichen output. Die MINTler haben gelernt, man schaffe sich einen Speckguertel an useful idiots an, krieche der Finanzelite in den Allerwertesten und schwupps, ist wieder Geld in Huelle und Fuelle da, und man muss nicht mal was dafuer arbeiten.

  2. Die Lage erscheint, trotz rasantem Wissenszuwachs und Technisierung vertrackt. Nachrichtensprecher empfinden sich als Verkünder strategischer Botschaften. Wissenschaftler kreieren sich als Politiker, die sich aus Naturalistischen Fehlschlüssen speisen und planloses Handeln fordern. Klimaalarmisten geben Wissenschaftlichkeit vor und betreiben politischen Aktivismus. In der Covid-19-Pandemie des Westens, sind Wissen, Ideologie, Politik und Medien nicht getrennt. Dadurch sind Meinungsbildung, sachliche Risikobewertungen und Lösungen behindert. Desorganisation ist die Folge. Bei Intellektuellen entstand ein, aus Unzufriedenheit und Lobbyismus gespeistes Verlangen, Ideen nicht nur auszuarbeiten, sondern übergreifend mitzumischen, um sie zu verwirklichen. Doch, wer der Spur des Geldes folgt, merkt, dass es die Welt in seinem Sinn globalisierte, Kontinente und Staaten von Privatvermögen reglementiert sind, Menschen in Konkurrenz gezwungen wurden und alles Nationale, Souveräne – so auch Wissen, Wissenschaft, Medien, Politik und Freiheit unterdrückt sind. Ohne Nationalbanken, Abtrennung der spekulativen Banken, Infrastrukturausbau und Kooperation werden wir das absehbar nächste Desaster u.a. Risiken kaum überstehen.

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