Das Buch von Frontano Kore ist kein klassisches „Aufklärungsbuch“ und genau darin lag während des Lesens das Erfrischende für mich. Das mag zunächst erst einmal merkwürdig klingen. Es setzt das Wissen um die mittlerweile schier unzählbaren Missstände in Deutschland weitestgehend voraus, seien sie ökonomischer, gesellschaftspolitischer, kultureller oder kulturhistorischer Natur. Freilich, böse Zungen könnten sich darüber echauffieren, dass es sich der Autor oft „zu leicht mache“, indem er auf andere Texte verweist oder eingehende(re) Argumentationen schuldig bleibt. Ich persönlich empfand diesen Umstand nicht als störend, und zwar deshalb, da zu jedem der aktuell vorherrschenden Hauptprobleme des Landes ein vielfältiges, fachliterarisches Angebot existiert, ob nun Währungskollaps, Energiewende, Zensur, Islamisierung, importierte Kriminalität, gesellschaftliche Spaltung, weitestgehend zerstörte Diskussionskultur et cetera. Es muss nicht jedes Mal erneut bei Adam und Eva angefangen werden.
Vielmehr sind Bücher wie das vorliegende deshalb wertvoll, da sie das Unbehagen bodenständiger, fleißiger und anständiger Bürger dokumentieren, die völlig zurecht um die Zukunft ihrer Kinder besorgt sind und ihrem Unmut auf strukturierte Weise Luft verschaffen. Immer wieder wird beim Lesen deutlich, dass sich Frontano Kore zwischen Aufbegehren und Resignation zu bewegen scheint. Die Situation im Land ist mittlerweile so zerfahren, um nicht zu sagen weitestgehend abstrus, dass man es ihm gut nachempfinden kann.
Der Autor, so schreibt er, ist selbst Nachkomme von Gastarbeitern, die sich einst eigenverantwortlich und aus eigenem Antrieb eine Existenz in Deutschland aufgebaut haben. Niemals hatte die überwältigende Mehrheit in Deutschland während der vielen zurückliegenden Dekaden etwas gegen diese Art der Einwanderung (auch heute nicht). Warum? Weil eine solche in der Tat bereichernd ist. Voraussetzung hierfür ist einerseits die Bereitschaft, aus eigenem Antrieb etwas zu erreichen bzw. auf eigene Kosten zu leben, andererseits eine friedlich-kooperative Grundhaltung, die stark von der jeweiligen kulturellen (und religiösen) Sozialisation abhängt.
Kein einziger Bürger – vorgeblich der „Souverän“ – des „demokratischen“ Deutschlands wurde bzgl. der schicksalsträchtigsten Begebenheiten der jüngeren Vergangenheit um Erlaubnis gefragt: Eurorettung? Energiewende? Illegaler Massenimport größtenteils kultur- und IQ-inkompatibler Männer? Allesamt wurde schlichtweg entschieden. Diktiert. Die logischen Konsequenzen können nunmehr nur noch durch das Ziehen sämtlicher staatlicher Register und der damit einhergehenden Kollateralschäden künstlich unterdrückt werden. Ganze Familien und Freundeskreise sind mittlerweile gespalten. Dass sich der Meinungskorridor immer weiter verengt, wird daran ersichtlich, dass nunmehr schier jeder, der berechtigte Zweifel und Bedenken an der zwangsstaatlich durchgeprügelten Agenda äußert, keulenartig als „Egoist“, „Klimaleugner“, „Hetzer“, „Rassist“ etc. diffamiert wird, auch dann, wenn man selbst Gastarbeiterkind ist wie der Autor, allerdings das staatlich bzw. staatsmedial vorgegebene, „korrekte“ Verhaltens- und Meinungskorsett merkelscher Prägung nicht akzeptiert. Allein der Umstand, dass es ein Autor in der BRD anno 2019 nur noch dann wagt, gesellschaftspolitische Themen öffentlich anzugehen, sofern er unter einem Pseudonym schreibt – aus nachvollziehbaren Gründen –, sollte (eigentlich) bei jedem die Alarmglocken schrillen lassen.
(5/5)
(Diese Rezension erschien zunächst hier.)

Ein Kommentar zu „Buchrezension: Frontano Kore – Ansichten eines Gastarbeiterkindes: Ein ehrliches Buch eines zurecht besorgten Bürgers mit Migrationshintergrund“