Als Gratismut bezeichne ich eine Haltung, mit der Aussagen gemacht oder Handlungen begangen werden, die keinerlei Risiken, Gefahren oder negative Konsequenzen mit sich bringen, sprich nichts „kosten“, demnach „gratis“ sind. Da die Prämisse für Mut allerdings aus potenziellen Risiken, Gefahren und/oder negativen Konsequenzen besteht, also eine potenzielle „Opferung“ im Raum steht, handelt es sich beim Gratismut um einen Widerspruch. Freilich könnte man statt Gratismut schlicht von Feigheit sprechen, doch wohnt dem Neologismus (gewollter) Sarkasmus inne, da sich mit Gratismut eine offen zur Schau gestellte, moralische Selbstüberhöhung verbindet, deren Grundlosigkeit sowie Anmaßung entweder nicht begriffen oder bewusst ignoriert wird.
Der sogenannte Gratismut ist ein natürlicher Bestandteil jedes Staatswesens. Ich sage nicht „Zwangsstaatswesen“, da es sich nach wie vor um einen Pleonasmus handeln würde. Jeder Staat basiert nach wie vor auf Gehorsam, welcher unter der Androhung von Gewalt erzwungen wird und damit, ethisch-moralisch betrachtet, gegen die logisch herleitbare Selbstbestimmung jedes Individuums eklatant verstößt, stattdessen die in sich widersprüchliche Fremdbestimmung als scheinbar „alternativloses“ So-Sein setzt.
Jeder Staat verfolgt eine willkürlich gesetz-te „Agenda“, jedem Staat wohnt eine je nach Gusto des aktuellen Herrscherapparats zu befolgende Doktrin inne (Indoktrination), nachzulesen in entsprechenden „Konstitutionen“, „Gesetzestexten“ usw. Richtig ist, dass jeder Staat – solange die Unterwerfung mittels Gewaltmonopol erzwungen wird und keine Möglichkeit der Sezession besteht – an sich unethisch-unmoralisch ist. Richtig ist jedoch auch, dass Menschen stets Verhaltensweisen und Lebensumstände vergleichen, abwägen und entsprechend bevorzugen. Dies gilt auch im an sich Falschen, wogegen der Einzelne nichts ausrichten kann, sofern der Aberglaube um ihn herum (noch) zu einem Prozentsatz verankert ist, der eine „kritische Masse“ unmöglich macht. Richtig ist zudem, dass es logischer Unsinn ist, unterschiedliche Härtegrade des Falschen kurzerhand wegzuwischen oder gleichzusetzen, indem man sich auf die ethisch-moralische „Meta-Ebene“ begibt. Kein normaler Mensch möchte beispielsweise ins Gesicht geschlagen werden. Wenn der Schlag jedoch von vornherein feststeht, also nicht zu verhindern ist, würde so gut wie jeder die offene Handfläche eines „normal“ gebauten Mannes der geballten Faust eines Wladimir Klitschko vorziehen, sprich bevorzugen. Das abzustreiten, ist nicht nur verlogen, sondern infantil.
Es ist demnach nur logisch, trotz des Wissens um die an sich existierende Unethik und Unmoral eines Staates innerhalb dessen bestimmte Lebensumstände, Szenarien und Bedingungen anderen vorzuziehen. Ich mochte die Schule an sich nicht, da mir aber keine Wahl gelassen wurde, zog ich innerhalb dieser den Sportunterricht dem „Sozialkundeunterricht“ vor. Anderes Beispiel: Ich kritisierte das deutsche Staatswesen im Jahre 2012 ob seiner Unethik und Unmoral, ebenso im Jahre 2018. Nichtsdestotrotz ziehe ich das Staatswesen von 2012 dem Staatswesen von 2018 vor. Das von 1985 dem von 2012. Das von 2012 dem von 1939. Das Staatswesen zu Zeiten Ludwig Erhards dem von allen anderen nach 1949. Das versprenkelte Staatswesen des „Flickenteppichs“ zu Zeiten Goethes dem Staatswesen zu Zeiten Erhards und so weiter und so fort. Philosophisch wäre ich jederzeit für Sezession und die „Risiken der Freiheit“ (Selbstbestimmung, Freiwilligkeit) bereit. „Wer noch?“, lautet die Gretchenfrage.
Zurück zum Gratismut. Oben sagte ich, dass er Bestandteil jedes Staatswesens ist. Die, die ihn zur Schau stellen, waren und sind stets Handlanger und Hörige des jeweiligen Systems, auch wenn ihr Selbstverständnis gerne im Gewand des tugendhaften „Rebellen“ daherkommen mag. Es bedeutete Gratismut, 1650 unbescholtene Frauen vor dem Hintergrund der (staatlichen) Halsgerichtsordnung Karls V. als „Hexen“ zu diffamieren. Es bedeutete Gratismut, 1938 unbescholtene Juden vor dem Hintergrund der (staatlichen) Nürnberger Gesetze im Gewand scheinanständiger Pseudo-Tugendhaftigkeit auf offener Straße anzuschreien, zu attackieren oder auszugrenzen. Es bedeutete Gratismut, vor dem Hintergrund der (staatlichen) Klassenfeind-Doktrin der DDR öffentlich „Kapitalisten“ anzuprangern. Es bedeutet Gratismut, im 21. Jahrhundert Jesus- und Christen-Bashing zu betreiben. Es bedeutet Gratismut, Weiße öffentlich für jedwedes Elend in der Welt anzuklagen und verantwortlich zu machen.
Und es bedeutet Gratismut, 2018 jeden, der die objektiv vorherrschenden, katastrophalen Folgen des Merkelregimes in Deutschland anprangert, als „Nazi“, „Rechten“, „Hetzer“, „Wutbürger“ etc. zu diskreditieren. Während sich „Anti“fa und andere Gratismut-Krieger für die moderne Version der Weißen Rose halten, sind sie in Wahrheit diejenigen, die deren tatsächliche Mitglieder geifernd unter die Guillotine gelegt hätten. Der entscheidende Unterschied zwischen ihnen und dem Kreis um die Geschwister Scholl liegt nämlich darin, dass sich letzterer gegen das vorherrschende, totalitäre Unrechtsregime richtete ( = Mut), oder zumindest gegen jenen „Härtegrad“ des damaligen Staatswesens.

Der wohl größte „Clou” von Merkel, wenn man so will, besteht darin, dass sie die fadenscheinig „systemkritische”, vereinigte Linke als willfährige Kanonenfutter-Fußsoldaten den eigenen Reihen einverleibte (oder umgekehrt sich ihnen unterwarf und zum Dank nun bedingungslos angebetet wird).
Eine Aktion, die tatsächlich Ähnlichkeiten mit dem Handeln der Weißen Rose aufweist, besteht weder in irgendwelchen Aufrufen zum „Zusammenhalt der Demokraten“ im „vereinten Kampf gegen Rechts“ noch in irgendwelchen Gratismut-Gratiskonzerten diverser, systemhöriger Büttel-Musikanten, die den bestialischen Mord an einem Unschuldigen zur Eigen-PR instrumentalisieren, sondern beispielsweise im Handeln eines Daniel Zabel, der sich trotz der Tatsache, offiziell Teil eines unethisch-unmoralischen Regimes zu sein, seinem Gewissen verpflichtet zu fühlen scheint, als er, stellvertretend für nunmehr in ihrem Umfang nicht mehr zählbare Gewaltdelikte gegen Deutsche, den Haftbefehl des bestialischen Mörders Yousif Ibrahim A. veröffentlichte.


Kurzum: Mehrfacht vorbestraft, polizeibekannt, das – man muss es leider mittlerweile so sagen – Übliche eben. Der Staat, der solche Leute frei herumlaufen lässt und sogar noch alimentiert, macht sich zum Mittäter.
Auch wenn man seit vielen Jahren vor den faktisch zwangsläufig zu Tage treten müssenden Katastrophen im Zuge eines Staatswesens warnte, hätte ich mir dennoch in meinen wildesten Träumen nicht vorstellen können, dass das Abgleiten in nunmehr tägliche Horrorszenarien in einem Tempo erfolgt, das die Totalitarisierung vergangener Zeiten sogar noch in den Schatten stellt. Exemplarisch das Beispiel von Chemnitz: Da kam ein junger Kerl auf illegalem Weg nach Europa und schließlich bis nach Deutschland. Ohne Anspruch auf Asyl wurde er dennoch großzügig unterstützt und unter anderem mit einer Unterkunft, Nahrung, „kostenloser“ ärztlicher Versorgung und finanzieller Hilfe versehen. Wie gesagt alles, obwohl es sich gemäß Artikel 16a GG um keinen Flüchtling im eigentlichen Sinne handelt, sondern um einen illegalen Einwanderer. Statt jedoch sein Glück kaum fassen zu können und entsprechend dankbar zu sein, belästigte er junge Frauen auf einem Fest und wurde daraufhin von zivilcouragierten Bürgern angesprochen, dieses Verhalten zu unterlassen. Was geschah? Er stach ganze 25 Mal auf sein Gegenüber ein, sodass dieser noch am Ort des Geschehens elendig verstarb.
So weit, so schlimm.
Nun sollte man eigentlich erwarten, die Mainstream-Medien berichteten schonungslos darüber und verurteilten diese furchtbare Tat. Stattdessen erfolgt(e) der (systemimmanente) Gratismut: Man „berichtet(e)“ über die Menschen, die diesen Wahnsinn zurecht anprangern und verurteilen. Man betitelt(e) diese Menschen als „marodierenden Nazi-Mob“, als „Zusammenrottung“, „Aufmarsch von Rechten”, die Jagd auf Ausländer mache etc. Dass es bei dieser „Jagd” weder Tote noch Verletzte noch Vergewaltigte noch Sachschäden zu verzeichnen gibt, interessiert nicht.

- Fand eine Durchsuchung der Wohnung des tatverdächtigen Asylbewerbers statt? Nein.
- Fand eine Durchsuchung der Wohnung des Haftbefehl-Leakers statt? Ja.
- Wurde der Haftbefehl-Leaker entlassen? Ja.
- Wurde der Pegida-Demo-Beamte entlassen? Ja.
- Wurde irgendein Verantwortlicher für die Nicht-Abschiebung des Tatverdächtigen bei der Ausländerbehörde entlassen? Nein.
Die abschließenden Worte stammen von Daniel Zabel:
Mein Name ist Daniel Zabel. Ich habe mich gemeinsam mit meinem Verteidiger, Herrn Rechtswalt Hannig dazu entschlossen, mit der folgenden Erklärung an die Öffentlichkeit zu gehen: Ich bin Justizvollzugsbeamter und habe im Rahmen meiner Tätigkeit Kenntnis von dem Haftbefehl gegen einen der Tatverdächtigen des Tötungsdelikts in Chemnitz an dem Herrn Daniel Hillig erhalten. Ich habe mich entschlossen, dieses Dokument, den vollständigen Haftbefehl, zu fotografieren und der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.
Mir war dabei klar, dass ich damit Dienstpflichten verletze und ich habe auch gewusst, dass ich dadurch mit hoher Wahrscheinlichkeit meinen Job verlieren werde. Mir war allerdings nicht klar, dass ich mich mit dem Veröffentlichen dieses Dokuments möglicherweise auch strafbar gemacht habe. Dies habe ich vor allem deshalb nicht geglaubt, weil spätestens mit Eröffnung des Hauptverfahrens die Angelegenheit ohnehin in einer öffentlichen Verhandlung stattfinden muss und ich da davon ausgegangen bin, die Öffentlichkeit früher oder später die Wahrheit ohnehin erfährt. Ich habe mich aus folgenden Gründen dazu entschlossen, den Haftbefehl öffentlich zu machen und damit der Öffentlichkeit ein für alle Mal zu zeigen, welche Tat nach vorläufiger Ansicht der Staatsanwaltschaft in Chemnitz stattgefunden hat:
Ich möchte, dass die Öffentlichkeit weiß, was geschehen ist. Ich möchte, dass die Spekulationen über einen möglichen Tatablauf ein Ende haben und ich möchte, dass die Medien nicht mehr die Hoheit haben, den tatsächlichen Tatablauf in Frage zu stellen, zu manipulieren oder auf einen ihnen jeweils genehme Art und Weise zu verdrehen. Ich möchte, dass die gesamte Öffentlichkeit ausschließlich die zum heutigen Zeitpunkt bekannten harten Fakten kennt.
Ich bin als Justizvollzugsbeamter tagtäglich im Brennpunkt eines Geschehens, dass es in unserem Land vor einigen Jahren in dieser Intensität und Weise nicht gegeben hat.
Trotzdem beobachte ich jeden Tag, dass die meisten Menschen über die Veränderungen in unserem Land belogen werden oder die Wahrheit nicht wahrhaben wollen. Zumindest im Hinblick auf den Totschlag oder Mord von Chemnitz wollte ich aber nicht mehr Teil dieser schweigenden Masse sein, sondern dafür sorgen, dass die Wahrheit, und ausschließlich die Wahrheit ans Tageslicht kommt.
Dafür stehe ich.
Dies ist auch der Grund, warum ich mich hier öffentlich äußere. Die Konsequenzen sind mir bewusst. Ich gebe zu, dass ich durchaus Angst habe, dass der Rechtsstaat nicht mehr funktioniert und ich trotz dieses öffentlichen Geständnisses in Haft genommen werde. Dieses Risiko muss ich leider in Kauf nehmen.
Ich vertraue aber darauf, dass ich ein faires und rechtsstaatliches Verfahren kriege, auch wenn die Wahrheit, die ich veröffentlicht habe, manchen Menschen in Deutschland nicht passen wird. Ich habe nicht die Absicht, etwas zu Verdunkeln oder zu Vertuschen und ich habe nicht die Absicht zu fliehen. Ich stehe zu dem, was ich getan habe.
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an meinen Verteidiger Herrn Rechtsanwalt Hannig.
Hannig.Rechtsanwälte/Lockwitztalstraße 20/01259 Dresden hannig@hannig-rechtsanwaelte.de
Telefon: 0351-481870.
(Diese Stellungnahme erschien hier.)

Ich habe die Ausführungen zum Gratismut auch hier verarbeitet:
22 Kommentare zu „Über Gratismut und Mut“