Die in Gestalt der Schlagzeile daher kommende Aussage ist zu einem bestimmten Zeitpunkt innerhalb einer Diskussion stets das Totschlag-„Argument“ von Sozialisten und Kommunisten. Anstattdessen hätte man ihre glorreiche Idee „missbraucht“. Aber hat man das wirklich? Wurden die Lehren von Marx, Lenin, „Che“ Guevara und Co. nicht viel eher exakt so umgesetzt, wie diese es verlangten?
Studieren wir diesbezüglich im Folgenden zunächst ein paar Originale:
„Kampf, ‚unerbittlicher Kampf auf Leben und Tod‘ mit dem revolutionsverräterischen Slawentum; Vernichtungskampf und rücksichtslosen Terrorismus – nicht im Interesse Deutschlands, sondern im Interesse der Revolution!“ – Friedrich Engels, 1849 (MEW 6, 286).
„Der jüdische Nigger Lassalle, der glücklicherweise Ende dieser Woche abreist, hat glücklich wieder 5000 Taler in einer falschen Spekulation verloren… Es ist mir jetzt völlig klar, daß er, wie auch seine Kopfbildung und sein Haarwuchs beweist, von den Negern abstammt, die sich dem Zug des Moses aus Ägypten anschlossen (wenn nicht seine Mutter oder Großmutter von väterlicher Seite sich mit einem Nigger kreuzten). Nun, diese Verbindung von Judentum und Germanentum mit der negerhaften Grundsubstanz müssen ein sonderbares Produkt hervorbringen. Die Zudringlichkeit des Burschen ist auch niggerhaft.“ – Marx an Engels, 1862 (MEW 30, 257)
„Wir haben es von Anfang an für überflüssig gehalten, unsere Ansicht zu verheimlichen …Wir sind rücksichtslos, wir verlangen keine Rücksicht von euch. Wenn die Reihe an uns kommt, wir werden den Terrorismus nicht beschönigen.“ – Karl Marx, 1849 (MEW 6, 504)
„Es gibt nur ein Mittel, die mörderischen Todeswehen der alten Gesellschaft, die blutigen Geburtswehen der neuen Gesellschaft abzukürzen, zu vereinfachen, zu konzentrieren, nur ein Mittel – den revolutionären Terrorismus!“ – Karl Marx (MEW a.a.O. 5, 457)
„Man solle damit in einer sozialistischen Revolution beginnen, die primitiven Völkerabfälle wie etwa Basken, Bretonen, schottische Highlander, zu liquidieren.“ – Karl Marx (1848 in der Rheinischen Zeitung)
„Die Klassen und Rassen, die zu schwach sind, die neuen Lebenskonditionen zu meistern, müssen den Weg frei machen. Sie müssen in einem revolutionären Weltensturm untergehen.“ – Karl Marx (1848 in der Rheinischen Zeitung)
„Die Gewalt ist der Geburtshelfer jeder alten Gesellschaft, die mit einer neuen schwanger geht.“ – Karl Marx, 1867 (Das Kapital. Band 1. Siebenter Abschnitt: Der Akkumulationsprozess des Kapitals. MEW 23, S. 779)
„Jeder provisorische Staatszustand nach einer Revolution erfordert eine Diktatur, und zwar eine energische Diktatur.“ – Marx an Engels (MEW 5, 402)
„Wir erkennen also im Judentum ein allgemeines, gegenwärtiges, antisoziales Element.“ – Marx an Engels (MEW 1, 372)
„Massenerschießungen sind ein legitimes Mittel der Revolution.“ – V. I. Lenin
„Krieg bis in den Tod gegen die Reichen und deren Anhänger, die intellektuelle Bourgeoisie… `Der, der nicht arbeitet, soll auch nicht essen`- das ist das zweckmäßige Gebot des Sozialismus… Unser gemeinsames Ziel ist es, Russland von all dem Gift, von Flöhen – den Schurken, den Insekten – zu säubern – die Reichen usw. usf.“ – V. I. Lenin (übersetzt nach: How to Organise Competition?, Collected Works, Vol. 26, S. 411 u. 414)
„Wir sind Sozialisten, wir sind Feinde der heutigen kapitalistischen Wirtschaftsordnung für die Ausbeutung der wirtschaftlich Schwachen, mit ihren unlauteren Gehältern, mit ihrer Auswertung eines Menschen nach Reichtum und Besitz, anstatt Verantwortung und Leistung, und wir alle sind entschlossen, dieses System unter allen Bedingungen zu zerstören.“ – Adolf Hitler (Rede zum 1 Mai 1927. Zitiert von Toland, 1976, S. 306)
„Der Hammer wird wieder zum Symbol des deutschen Arbeiters und die Sichel zum Zeichen des deutschen Bauern werden.“ – Adolf Hitler (Rede zum 1. Mai 1934)
„Der Idee der NSDAP entsprechend sind wir die deutsche Linke (…) Nichts ist uns verhasster als der rechtsstehende, nationale Besitzbürgerblock.“ – Joseph Goebbels, 1931 („Der Angriff“, eine Gauzeitung der Berliner NSDAP)
„Sozialist sein: Das heißt, das Ich dem Du unterordnen, die Persönlichkeit der Gesamtheit zum Opfer bringen. Sozialismus ist im tiefsten Sinne Dienst. Verzicht für den Einzelnen und Forderung für das Ganze.“ – Joseph Goebbels (Michael, Ein deutsches Schicksal in Tagebuchblättern, München 1942, S. 25)
„Wenn wir nur Antisemiten wären, dann allerdings wäre das im 20. Jahrhundert eine überlebte Angelegenheit. Wir sind dazu Sozialisten. Beides gehört für uns zusammen: der Sozialismus, d. h. die Freiheit des deutschen Proletariats und damit der deutschen Nation ist nur gegen den Juden zu vollenden, und weil wir die Freiheit Deutschlands, den Sozialismus wollen, darum sind wir Antisemiten.“ – Joseph Goebbels („Der Nazi-Sozi“, Elberfeld 1927, S. 7)
„Meine gefühlsmäßigen politischen Empfindungen lagen links.“ – Adolf Eichmann, Organisator der Massenmorde an den Juden, in seinen Memoiren
„Wir werden nur eine Million Afghanen am Leben lassen – das genügt, um den Sozialismus zu errichten.“ – Sayyed Abdullah, kommunistischer Gefängnisdirektor in Afghanistan (übersetzt nach: Sylvain Boulouque, Communism in Afghanistan, In: Stephane Courtois et al., The Black Book of Communism [Harvard University Press, 1999], S. 713)
„Wir machen das, was Lenin tat. Man kann den Sozialismus nicht ohne roten Terror errichten.“ – Asrat Destu, Politkommissar der äthiopischen Armee (übersetzt nach: Christopher Andrew and Vasili Mitrokhin, The Mitrokhin Archive II: The KGB and the World [Penguin, 2006], S. 467 f.)
„Absolute Macht ist, wenn ein Mensch verhungert und du der Einzige bist, der in der Lage ist, ihm Essen zu geben.“ – Robert Mugabe, sozialistischer Diktator Simbabwes (The Times, UK, July 9, 2004)
„Tote haben Vorteile. Sie können den Boden düngern.” – Mao Zedong (übersetzt nach: Jung Chang and Jon Halliday, Mao: The Unknown Story [Jonathan Cape, 2005], S. 457)
„Menschen behaupten, Armut sei schlecht, aber in Wahrheit ist Armut gut. Je ärmer die Menschen sind, umso revolutionärer sind sie. Es ist fürchterlich, sich eine Zeit vorzustellen, in der jeder reich sein wird… Von einem Überfluss an Kalorien werden die Menschen zwei Köpfe und vier Beine bekommen.” – Mao Zedong (übersetzt nach: Jung Chang and Jon Halliday, Mao: The Unknown Story [Jonathan Cape, 2005], S. 428)
„Das Unkraut des Sozialismus ist besser als die Erträge des Kapitalismus.” – Mao Zedong (übersetzt nach: Jung Chang and Jon Halliday, Mao: The Unknown Story [Jonathan Cape, 2005], S. 643)
„Man sollte weniger Gewissensbisse haben. Einige unserer Genossen zeigen zu viel Gnade und nicht genügend Brutalität, was bedeutet, dass sie nicht marxistisch genug sind. Aus diesem Grund haben wir tatsächlich kein Gewissen! Marxismus ist brutal!” – Mao Zedong (übersetzt nach: Jung Chang and Jon Halliday, Mao: The Unknown Story [Jonathan Cape, 2005], S. 411)
„Die Waffe des Rebellen ist der Beweis seiner Menschlichkeit. Daher muss man in den ersten Tagen der Revolte töten: Einen Europäer niederzuschießen ist wie zwei Vögel mit einem Stein zu töten, einen Unterdrücker und den Menschen zu vernichten, den er gleichzeitig unterdrückt… wenn einst der letzte Ansiedler getötet ist, nach Hause verfrachtet oder angeglichen wurde, verschwindet die Brut einer Minderheit, um durch den Sozialismus ersetzt zu werden.“ – Jean-Paul Sartre (übersetzt nach: Frantz Fanon, The Wretched of the Earth [Penguin, 1967], S. 19 f.)
„Ein rücksichtsloser Kampf zwischen dem Landvolk und unserem Regime ist im Gange. Es ist ein Kampf bis in den Tod. Dieses Jahr war eine Prüfung unserer Stärke und deren Ausdauer. Eine Hungersnot war nötig, um ihnen zu zeigen, wer hier der Boss ist. Sie hat Millionen Leben gekostet, doch das kollektive Landwirtschaftssystem wird beibehalten werden.“ – Mendel Khatayevich, ukrainisch-kommunistischer Parteiführer (übersetzt nach: Victor A. Kravchenko, I Chose Freedom [Transaction Publishers, 1989], S. 130)
„Im neuen Kampuchea brauchen wir nur eine Million, um die Revolution fortzuführen. Den Rest brauchen wir nicht. Wir ziehen es vor, zehn Freunde zu töten als auch nur einen Feind am Leben zu lassen.“ – Slogan der Roten Khmer (übersetzt nach: Pin Yathay, Stay Alive, My Son [Touchstone, 1987], S. 148)
„Da er uns nicht mehr von Nutzen ist, stellt es keinen Vorteil dar, sollte er leben und keinen Verlust, sollte er sterben.“ – Pol Pot
„Der einzig gute Bourgeois ist ein toter Bourgeois.“ – Pol Pot
Und so weiter, und so weiter.
Es erübrigt sich im Grunde jedweder Kommentar hinsichtlich dieser nur kleinen Auswahl „warmherziger” und „friedliebender“ Zitate. Selbstverständlich wird in den meisten Fällen selbst die schonungslose Aufdeckung der dem Sozialismus und Kommunismus systemimmanenten, geistesgestörten Inhalte nicht zu Zweifeln am bis dato Weltbild oder gar zum Umdenken führen. Der Grund hierfür besteht v. a. darin, dass Menschen den Sozialismus/Kommunismus prinzipiell für etwas Gutes und Edles halten, doch nur der dumme Mensch wolle das einfach nicht „richtig“ verstehen und einsehen.
Haben nicht exakt alle versucht, genau deshalb einen „neuen Menschen“ zu „kreieren“ und mussten dafür nicht stets diejenigen entsorgt werden, die daran kein Interesse hatten? Die traurige Wahrheit, die auf Seiten von Sozialisten und Kommunisten konstant ignoriert wird, besteht darin, dass ihre rücksichtslose Gesellschaftsklempner-Ideologie stets richtig umgesetzt wurde und wird, denn die Lehren von Lenin, Marx etc. lassen sich nur mit der „Erschaffung eines neuen Menschen“ erfüllen, was zudem stets explizit Voraussetzung gewesen war, so lautete beispielsweise ein Werk von Ché Guevara: „Der neue Mensch“.
Dazu gehörte der alte Mensch entweder auf brutale Weise „umerzogen“ oder eben ausgerottet (wenngleich im Falle Guevaras bereits wegen seiner zentralistischen Wirtschafts- und Finanzpolitik Tausende ums Leben kamen).
Oder was – falls dem ja angeblich gar nicht so ist – musste und muss mit Menschen geschehen, die eine ethisch-moralisch saubere, das heißt widerspruchsfrei begründbare Position der freiwilligen Kooperation („Konsensethik“) vertraten beziehungsweise vertreten und demzufolge beispielsweise schlicht und ergreifend in Ruhe gelassen werden woll(t)en beziehungsweise nicht beim wie auch immer gearteten „Programm“ zur Erschaffung eines (weiteren) „neuen Menschen“ teilnehmen mochten beziehungsweise möchten? Die Antwort auf diese Frage ist essentiell.
Es ist interessant bis haarsträubend, wie indoktrinierte Heerscharen von Sozialismus/Kommunismus-Befürwortern ein Abermillionen-Grab von Toten damit relativieren, dass angeblich „eine Idee missbraucht“ wurde. Komischerweise ist sie ja nicht nur in einem Land „missbraucht“ worden, sondern überall dort, wo man den Kommunismus als Endziel hatte. Der Umstand, dass die Katastrophe dem Sozialismus/Kommunismus aufgrund dessen kollektivistischen Zwangsstrukturen immanent bzw. immer und immer und immer vorprogrammiert war, ist und sein wird, scheint bizarrerweise kaum zu interessieren. Lieber wird in der Hoffnung, mittels der dauerhaften Initiierung von Gewalt, „hoheitlicher“ Planung sowie Zwang glückliche Menschen zu „schaffen“, der einhundertdrölfzigste Sozialismus-Versuch gewünscht (und auch umgesetzt!) anstatt der individuellen Freiheit in Form einer beispielsweise offenen Gesellschaft inklusive Sezessionsmöglichkeiten auch nur einen Gedanken zu schenken.
Egal, ob sie nun Lenin, Hitler, Stalin, Mao, Pol Pot, Che Guevara, Ceaușescu, Honecker usw. hießen: Durch die Bank sollen sie alle die Lehren „missbraucht“ haben? Zudem wird allen Ernstes geglaubt, wenn nur der Eine, der „Richtige“ käme (oder eine Gruppe von „Richtigen“), so dann werde der Sozialismus/Kommunismus eine gute Sache? Wäre die Moral eine Person, so würde sie es als beschämend empfinden müssen, nach dem bisherigen Erfahrungsschatz hinsichtlich sämtlicher sozialistisch-kommunistischer Gesellschaftsklempnereien immer noch zu glauben, diese Ideologien seien, wenn sie denn nur „richtig umgesetzt“ werden würden, eine Wohltat für die Menschen.
Sozialismus/Kommunismus waren, sind und werden immer kollektivistische Ideologien verkörpern und somit dem individuellen Streben nach Freiheit und Glück entgegenstehen. Und ohne individuelle Freiheit gibt es auch keine gesellschaftliche Freiheit. Sozialismus/Kommunismus und Freiheit stehen diametral zueinander.
(Für Interessierte, die es noch wesentlich ausführlicher haben wollen: Geschosse wider den Einheitsbrei)
26 Kommentare zu „»Der Sozialismus/Kommunismus wurde nur noch nie richtig umgesetzt!«“